Junge Frau geht im Wald spazieren.

Psychiatrische Rehabilitation

Wenn funktionale Probleme in der stationären oder ambulanten kurativ-medizinischen Versorgung nicht ausreichend behandelt werden können, häufen sich die Krankenstände. In vielen Fällen droht aus diesem Grund der Verlust des Arbeitsplatzes. In einer solchen Situation ist eine Zuweisung zur Rehabilitation in Betracht zu ziehen.

Wichtige psychiatrische Krankheitsbilder und Situationen, bei denen solche Funktionsstörungen auftreten, sind:

  • Erschöpfungszustände, Burnout
  • Depressionen
  • Psychosomatische Erkrankungen
  • Angststörungen
  • Nachbehandlung nach Aufenthalten im Akutkrankenhaus
  • Nachbehandlung nach schweren seelischen Krisen
  • Seelische Traumatisierungen
  • Verhaltensstörungen mit körperlichen Störungen und Faktoren
  • Bestimmte Persönlichkeitsstörungen

Kontraindikationen

  • akute psychische Erkrankungen (mangelnde Stabilität)
  • akute Selbst- oder Fremdgefährdung
  • überwiegend bettlägerige und/oder pflegebedürftige Personen
  • hirnorganische Störungen
  • Personen, die für eine Rehabilitation nicht motivierbar sind
  • Personen für deren Behandlung spezialisierte Institutionen besser geeignet sind (z. B. Patienten mit Abhängigkeit von Alkohol und/oder Drogen, Essstörungen)

Rehabilitation allgemein

Der Begriff "Rehabilitation" bezieht sich auf einen Prozess, der darauf abzielt, dass Menschen ihr optimales physisches, sensorisches, intellektuelles, psychisches und/oder soziales Funktionsniveau wiedererlangen und aufrecht erhalten, ihnen werden also Hilfestellungen zur Änderung ihres Lebens in Richtung eines höheren Niveaus der Unabhängigkeit gegeben. Der Rehabilitationsprozess umfasst ein weites Spektrum von elementaren und allgemeinen rehabilitativen Maßnahmen und Handlungen bis hin zu spezifischen, individuell zielorientierten Vorgehensweisen.

Rehabilitation bei psychischen und funktionellen Störungen

Psychiatrische Rehabilitation stellt innerhalb der sozialpsychiatrischen Versorgungskette ein Behandlungsangebot dar, das zur Verbesserung von Selbstwert, Funktionsfähigkeit, Selbstzufriedenheit und damit zu einer insgesamt verbesserten Lebensqualität führen soll.

Es steht außer Frage, dass eine befriedigende Berufstätigkeit positive Auswirkungen auf das psychische Befinden hat. Die wissenschaftlich erwiesene wechselseitige Beeinflussung von psychischem Befinden und beruflicher Leistungsfähigkeit steht daher im Zentrum der psychiatrischen Rehabilitation. Aber auch dann, wenn eine Wiederaufnahme der Berufstätigkeit schwierig oder gar unmöglich scheint, kann eine Verbesserung der funktionalen Gesundheit und ein befriedigendes Leben in Familie und Gemeinschaft ein sinnvolles Ziel der psychiatrischen Rehabilitation sein.