Das therapeutische Konzept

Teil einer psychischen Erkrankung sind nicht nur die jeweiligen Krankheitssymptome, sondern regelhaft auch daraus resultierende Beeinträchtigungen von Fähigkeiten, die die Teilnahme der Patienten am alltäglichen und beruflichen Leben behindern. Die Diagnostik solcher Folgewirkungen und deren Therapie mit dem Ziel der bestmöglichen Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des ganzen Menschen ist zentrale Aufgabe der Rehabilitationsmedizin. Um dies zu erreichen, werden in einem integrativen Therapieansatz medizinische, psychologische, psychotherapeutische und soziotherapeutische Erkenntnisse zu einem Gesamthandlungsplan zusammengefasst. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sowohl bei der Entstehung als auch bei der Aufrechterhaltung und Heilung psychosomatischer und psychiatrischer Störungen biologische, psycholoische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle spielen. Die ganzheitliche Wahrnehmung des Menschen ist uns ein wesentliches Anliegen.

Psychiatrische Rehabilitation wird sowohl in stationärer als auch ambulanter Form angeboten. Ambulante psychiatrische Rehabilitation bietet den Vorteil, dass man im gewohnten Umfeld bleibt und die Therapie in den Alltag integriert werden kann. Auch der Umstand, dass der Patient an den Therapietagen selbstständig den Weg zwischen zu Hause und Ambulanz zurücklegen muss, macht die ambulante Rehabilitation berufsorientierter als die stationäre. Die Nähe zum Wohnort erleichtert zudem die therapeutische Einbeziehung von Angehörigen, den Aufbau sozialer Netzwerke sowie die Planung weiterführender Behandlungen in der Region. Die ambulante psychiatrische Rehabilitation kann für die Dauer von sechs Wochen an mindestens vier Wochentagen erfolgen (Phase II) oder sich über längstens ein Jahr erstrecken (Phase III).

Häufige Indikationen

  • Depressionen
  • psychosomatische Erkrankungen
  • Erschöpfungszustände, Burnout
  • Angststörungen
  • Nachbehandlung nach Akutaufenthalten
  • Nachbehandlung nach seelischen Krisen
  • bestimmte Formen der Persönlichkeitsstörung

Grundvoraussetzung ist natürlich auch die Motivation, an dem Therapienagebot täglich teilzunehmen.

Kontraindikationen

  • Personen mit akuten psychischen Erkrankungen (mangelnde Stabilität)

  • Personen mit akuter Selbst- oder Fremdgefährdung

  • Personen, die überwiegend bettlägerig und/oder pflegebedürftig sind

  • Personen mit hirnorganischen Störungen

  • Personen, für deren Behandlung spezialisierte Institutionen besser geeignet sind (z. B. Patienten mit Abhängigkeit von Alkohol und/oder Drogen, Essstörungen)