Tradition lebendig machen – Erinnerungen wecken: Der Maibaum, ein fest verankerter Brauch in vielen Regionen, steht symbolisch für Gemeinschaft und Neubeginn. Für viele unserer Bewohner ist das Maibaumaufstellen ein Stück gelebte Vergangenheit. Einige erinnerten sich lebhaft an frühere Maifeste im Heimatdorf. Diese biografischen Erinnerungen wurden durch das gemeinsame Tun wieder spürbar – ein zentrales Element der Biographiearbeit, die wir im PB Margarethenhof bewusst fördern. Das Schnitzen und Gestalten des Maibaums war weit mehr als nur kreative Beschäftigung. Die Aktivität förderte gezielt die Feinmotorik, die Konzentration und die Hand-Auge-Koordination. Durch das gemeinsame Arbeiten erlebten die Bewohner Selbstwirksamkeit und soziale Verbundenheit – zentrale Faktoren für das emotionale Wohlbefinden. Die Tradition in die Gegenwart zu holen, stärkte außerdem das Gefühl von Identität und Zugehörigkeit. Besonders für Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen sind solche Rituale von unschätzbarem Wert: Sie bieten Orientierung, geben Sicherheit und aktivieren tief verankerte Erinnerungen, oft verbunden mit positiven Gefühlen aus der Kindheit oder dem frühen Erwachsenenalter.
Ein Fest für alle Sinne: Begleitet wurde das Maibaumaufstellen von fröhlicher Musik, duftendem Kuchen und dem gemeinsamen Singen traditioneller Lieder. Die festliche Atmosphäre ließ den Alltag in den Hintergrund treten und verwandelte den Garten des Hauses in einen Ort der Begegnung, des Lachens und der Gemeinschaft.
Ein voller Erfolg – mit Fortsetzung: Die Begeisterung war so groß, dass das Maibaum-Projekt künftig fest in unser Jahresprogramm aufgenommen wird. Traditionen verbinden Generationen – und bringen Freude in den Alltag. Ein herzliches Dankeschön gilt unserem Hausmeister für die Maibaumspende, unserem ehrenamtlichen Maibaumschnitzer Gerhard und unserem ehrenamtlichen Musikanten Niko.