Die Folgen einer Erkrankung sind nicht nur die jeweiligen Krankheitssymptome sondern regelhaft auch daraus resultierende Beeinträchtigungen von Fähigkeiten, die die Teilnahme des Patienten am alltäglichen und beruflichen Leben behindern. Die Diagnostik solcher Folgewirkungen und deren Therapie mit dem Ziel der bestmöglichen Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des ganzen Menschen, ist zentrale Aufgabe der Rehabilitationsmedizin. Neurologische Erkrankungen können zu sehr unterschiedlichen Beeinträchtigungen führen. Unter anderem treten Störungen der Beweglichkeit, des Fühlens, Sprechens und Sehens isoliert oder kombiniert auf. Vielfach bestehen auch Defizite in der Konzentration, dem Merkvermögen, den räumlichen und planerischen Leistungen.
Eine Rehabilitation bedarf daher einer ausführlichen einleitenden Diagnostik, um sämtliche Beeinträchtigungen zu erfassen. Auf Grund der sehr unterschiedlichen Ausprägung bei einzelnen Patienten sind eine individuelle Zielsetzung und oft das Engagement mehrerer spezialisierter Therapeuten erforderlich, um ein gutes Rehabilitationsergebnis zu erzielen. Dies ist im Idealfall die völlige Wiederherstellung der Gesundheit, kann bei neurologischen Erkrankungen aber auch ein optimierter Umgang mit bleibenden Defiziten sein, um eine verbesserte soziale Teilhabe und eventuelle berufliche Wiedereingliederung zu erreichen.
Neurologische Rehabilitation wird sowohl in stationärer (Phase II) als auch ambulanter (Phase III) Form angeboten. Ambulante neurologische Rehabilitation bietet den Vorteil, dass man im gewohnten Umfeld bleibt und die Therapie in den Alltag integriert werden kann – dies macht sie natürlich auch berufsorientierter. Die Nähe zum Wohnort erleichtert auch die therapeutische Einbeziehung von Angehörigen, den Aufbau sozialer Netzwerke sowie die Planung weiterführender Behandlungen in der Region. Die ambulante neurologische Rehabilitation erfolgt über die Dauer von maximal 6 Monaten an mindestens 2 Wochentagen.