Die Folgen einer Erkrankung sind nicht nur die jeweiligen Krankheitssymptome sondern regelhaft auch daraus resultierende Beeinträchtigungen von Fähigkeiten, die die Teilnahme der Patienten am alltäglichen und beruflichen Leben behindern. Die Diagnostik solcher Folgewirkungen und deren Therapie mit dem Ziel der bestmöglichen Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit des ganzen Menschen, ist zentrale Aufgabe der Rehabilitationsmedizin.
Um dies zu erreichen werden in einem integrativen Therapieansatz medizinische, psychologische, psychotherapeutische und soziotherapeutische Erkenntnisse zu einem Gesamtbehandlungsplan zusammengefasst. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass sowohl bei der Entstehung als auch bei der Aufrechterhaltung und Heilung psychosomatischer und psychiatrischer Störungen biologische, psychologische und soziale Faktoren eine wichtige Rolle spielen.
Psychiatrische Rehabilitation wird sowohl in stationärer als auch ambulanter Form angeboten. Ambulante psychiatrische Rehabilitation bietet den Vorteil, dass man im gewohnten Umfeld bleibt und die Therapie in den Alltag integriert werden kann. Auch den Umstand, dass der Patient an den Therapietagen von zu Hause in die Ambulanz fahren muss, macht die ambulante Rehabilitation berufsorientierter als die stationäre. Die Nähe zum Wohnort erleichtert auch die therapeutische Einbeziehung von Angehörigen, den Aufbau sozialer Netzwerke sowie die Planung weiterführender Behandlungen in der Region. Die ambulante psychiatrische Rehabilitation kann für die Dauer von sechs Wochen an mindestens vier Wochentagen erfolgen (Phase II) oder sich über längstens ein Jahr erstrecken (Phase III).